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Ein ganz neues Doing im Wein

Herbert Blahnik ist durch die Grüne Woche zu seinem Job gekommen. Vor 32 Jahren schlenderte er als Besucher über die Messe, blieb zufällig beim Stand vom Weinhaus Funk hängen – und an dessen Wein. „Seitdem trinke ich nur diesen Wein.“ Neun Jahre später fing er für den Winzerhof als Vertriebler in Berlin und den nord- und ostdeutschen Raum an.

Weinverkostung zu Hause

Das Weinhaus Funk ist ein kleiner Familienbetrieb aus einem Dorf bei Bad Dürkheim. Der Verkauf läuft viel über Messen – oder im Direktvertrieb, heißt: Herr Blahnik kommt zur Verkostung nach Hause. Seinen Stammkundinnen und Stammkunden stellt er regelmäßig die neuesten Jahrgänge vor. Er besucht aber auch neue Kundschaft zur Weinverkostung, wenn zehn bis 20 Leute zusammenkommen. Seine Tipps für solch ein Event: „Auch wenn ich manchmal 25 Weine mitbringe – mehr als fünf oder sechs Weine sollte eine Person nicht trinken an einem Abend, sonst schmeckt man nichts mehr.“

Wichtig sind Wasser, Brot oder Käse zum Neutralisieren, Salzgebäck lieber nicht. Wer seine Favoriten gefunden hat, kann sich den Wein nach Hause bestellen. Die Lieblingsweine von Herrn Blahnik sind übrigens die Kanzler Spätlese trocken („ein Genusswein für den Abend“), der Acolon Rotwein feinherb („passt zu jeder Gelegenheit“) und der Syrah („ein Genießerwein“).

Elan und Experimentierfreude

Thomas Höfer führt das „Weingut Schlossmühle Dr. Höfer“, ein Familienbetrieb südlich von Mainz, der 40 Weine und Sektsorten herstellt und sich als „Weingut zum Anfassen“ versteht – mit Übernachtungen, Weinverkostungen, Seminaren und einer saisonalen Gastwirtschaft. Auf die Grüne Woche hat Höfer mehr als 30 Weine mitgebracht. „Für uns ist das ganz wichtig: Hier auf der Messe erfahren wir früh im Jahr, was die Gäste wollen“, sagt er. Burgunderweine wie Grau- und Weißburgunder seien neben dem Klassiker Riesling voll im Trend.

Außerdem beobachte er, dass zwar nach wie vor trockene Weine gefragt seien, „aber mit einem Hang zum halbtrockenen, eher runden Geschmack“. Großartig findet Höfer, dass gerade ein neue Generation Winzerinnen und Winzer nachrückt. „Das ist ein ganz anderes Doing im Wein“, sagt er. „Viel sportlicher, die bringen Elan und Experimentierfreude mit. Klar, gucke ich mir davon auch was ab.“

Bio-Wein seit mehr als 15 Jahren

Axel Seck und seine Frau Claudia haben ihr Weingut Seck im Jahr 2007 auf Bio-Weine umgestellt und gehören zu den Demonstrationsbetrieben des BÖL (Bundesprogramm für Ökologischen Landbau). Bio heißt im Weinanbau: Es werden keine Herbizide (Unkrautvernichter) benutzt, keine systemischen Pflanzenschutzmittel gegen Krankheiten wie Mehltau oder Fäulnis verwendet und keine Stickstoff-Mineraldünger. Auch in der Herstellung gibt es einige Besonderheiten. „Das ist aufwändiger als konventioneller Weinanbau und in schwierigen Jahren riskanter, und die Erträge sind niedriger“, sagt Axel Seck. „Ich glaube aber, Bio ist auf Dauer der bessere Weg, um Lebensmittel zu produzieren. Es soll aber jeder für sich entscheiden, ob er etwas weniger Gewinn dafür in Kauf nimmt.“

Alkoholfreier Wein im Trend

Als Trend stellt Seck fest, dass immer häufiger alkoholfreie Weine nachgefragt werden. Einen Unterschied zwischen Bio- und konventionellem Wein könne man übrigens nicht schmecken, betont er: „Hier wie dort gibt es entweder guten Wein oder schlechten Wein.“

Fast 70 Prozent der deutschen Weine kommen aus Rheinland-Pfalz. Eine Geschmacksprobe bekommen Weinliebhaber und Weinliebhaberinnen in Halle 22a.

Eine Flasche Rotwein und ein Weinglas stehen auf einem Holzfass

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