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Gemeinsam für den Wald der Zukunft

Baumstamm um Baumstamm nimmt Ferdinand mit der Greifzange auf, schwenkt sie über den Korb vor seiner Maschine und lädt sie dort ein. Alles virtuell natürlich. Der 24-Jährige sitzt in einem sogenannten Harvester-Simulator, hat eine VR-Brille vor Augen, beide Hände hochkonzentriert an den Schaltern. Dann rollt er los auf einem schmalen Waldweg voller Hindernisse. Auf der Leinwand vor ihm verfolgen seine Kumpels von der Landjugend Oberfranken, wie er sich schlägt. Sehr gut, befindet David Rockstroh, der den Stand betreut: „Man merkt, dass er regelmäßig im Wald arbeitet.“

Zehn Finger, 34 Knöpfe an der Holzerntemaschine

34 Knöpfe sind zu bedienen in dem virtuellen Harvester, einer Holzerntemaschine. „Das ist eine Koordinationsaufgabe, die schafft nicht jeder“, sagt David Rockstroh. „Normalerweise lernt man das direkt auf der Maschine im Gelände, und jeder Fehler ist teuer. Hier kann man im Grunde nichts falsch machen.“

Ein Baum voller Versprechen

Der Simulator gehört zu den begehrtesten Angeboten in Halle 27, wo die deutsche Forstwirtschaft einen 500 Quadratmeter großen Branchenstand mit einem halben Dutzend Mitmach-Stationen aufgebaut hat. An einem Rudergerät kann man Bäume für die Aufforstung errudern. Eine Boulderwand mit drei Flächen lockt vor allem Kinder an. An einen Versprechensbaum dürfen Messegäste Herzen aus Papier heften mit ihren Versprechen, die sie dem Wald geben. „Wir wollen immer Müll sammeln“, haben Emma und Christian auf ihr Herz geschrieben. „Ich pflanze selber Bäume“, nehmen sich Elena, Annabell und Elisa vor.

Abends wird entblättert

Mehrere Dutzend Zettel hängen an den Ästen, trotzdem sieht der Baum noch gar nicht so voll aus nach fünf Tagen Messe. „Weil wir abends immer wieder Zettel herunternehmen“, erklärt Arno Fillies, der als Projektkoordinator seit 2017 den Grüne-Woche-Stand der Forstwirtschaften konzipiert und betreut. „Sonst hätten wir schon längst keinen Platz mehr.“

Wie der Umbau zum Mischwald gelingen soll

Rings um die „Waldarena“ – einem Veranstaltungspavillon mit Waldbildern und einem Himmel aus Netz-Stoffbahnen – erklären zahlreiche Info-Tafeln, wie der deutsche Wald vom reinen Nadelwald zum gesunden Mischwald weiterentwickelt werden soll, welche Bedeutung der Wald für das Klima hat und was sich aus Holz alles bauen lässt. „Das ist das, was wir den Leuten mitgeben wollen: Welches Multitalent Holz als klimafreundlicher Rohstoff ist und mit welchen Instrumenten der Waldumbau gelingen kann“, sagt Johannes Schmitt, Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR).

Gesunder Wald braucht Zeit zum Wachsen

Jeden Morgen ab zehn Uhr betreuen Waldpädagogen und -pädagoginnen die Schulklassen, die im Halbstundentakt zum Stand kommen und an der Murmelbahn ihr Wissen testen oder sich mit einer 3D-Brille virtuell die Auswirkungen von Klimawandel, Waldbränden oder Stürmen ansehen. Eine Klasse spielt als „Mensch“, „Zeit“ oder „Wald“ gegeneinander und klaut sich gegenseitig Holzstäbchen. Die Gruppe „Mensch“ darf aber immer doppelt so viele auf einmal nehmen und raubt dem Wald so Energie und Zeit zum Wachsen. „Das ist voll ungerecht!“, ruft ein Zehnjähriger mittendrin. Die Auswertung folgt nach dem Spiel. Das Motto des Messestands lautet: „Gemeinsam! Für den Wald der Zukunft“.

Die Mitmach-Angebote rund um den Wald finden Besucherinnen und Besucher in Halle 27.

Junge sitzt fährt virtuell durch den Wald

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