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Klimaschutz: So gestalten Sie einen klimafreundlichen Garten

Trockenheit und anhaltende Hitze im Sommer, milde und feuchte Winter – die Veränderungen des Klimas machen nicht nur den Wäldern, sondern auch den Gärten zu schaffen. Höchste Zeit für Gartenfans, das eigene Stück Grün an die neuen Bedingungen anzupassen.

IGW: Herr Kirsch, wo fange ich am besten an, wenn ich meinen Garten klimafreundlicher gestalten möchte?

Es gibt viele große und kleine Ideen für einen klimafreundlichen Garten. Es empfiehlt sich, zunächst mit Ihren Ausgangsbedingungen zu beschäftigen: Wie ist Ihr Garten angelegt? Ist er sonnig oder schattig? Gibt es genug Windschutz? Planen Sie von außen nach innen: Geben Sie am Rand der Natur die Möglichkeit, sich zu entfalten – beispielsweise mit einer bunt gemischten, vogelfreundlichen Hecke aus Wildsträuchern, die ihren Garten als Windschutz vor dem Austrocknen und vor Bodenerosionen schützt. Oder planen eine Totholzecke, um einen Lebensraum für die Holzbiene und viele weitere Kleinlebewesen zu schaffen. Im Inneren des Gartens können Sie dann verschiedene Klimazonen anlegen, indem Sie beispielsweise Senken und Mulden schaffen. Hier kann sich das Wasser sammeln und langsam versickern. Die Mulden halten auch Wind ab und verhindern so das Austrocknen der Pflanzen. Neu im Trend ist hier ein Kraterbeet, das mit verschiedenen Klimazonen arbeitet.

Die Trockenheit ist in Berlin-Brandenburg auf jeden Fall ein großes Thema.

Deshalb empfiehlt es sich, Regenwasser – zum Beispiel in Tonnen – zu sammeln. Davon profitieren auch die Pflanzen, die das weiche Regenwasser besser vertragen als das kalkhaltige Leitungswasser in der Hauptstadtregion. Auch effiziente Bewässerungssysteme, zum Beispiel mit Tröpfchenbewässerung, haben sich bewährt, um das Wasser nachhaltig direkt zur Wurzel zu bringen. In größeren Gärten sind Schwimmteiche im Trend, die die Umgebungstemperatur dann noch einmal abkühlen. Ein weiterer Tipp, um das Wasser im Garten zu halten: Mulchen Sie Ihre Beete mit Rasenschnitt oder gehäckseltem Schnittgrün und schützen Sie somit den Boden vor Austrocknung.

Welche Pflanzen gehören in einen klimafreundlichen Garten?

Bienen- und insektenfreundliche Pflanzen sind schon seit einigen Jahren auf dem Markt. Mittlerweile gibt es außerdem klimaresiliente Sorten. Wichtig ist bei der Pflanzenauswahl vor allem: Achten Sie darauf, dass die Pflanze zum Standort passt. Hier spielen vor allem Bodenqualität und Lichtverhältnisse eine wichtige Rolle. Lassen Sie sich vom gärtnerischen Fachhandel beraten, welche Pflanzen in Ihrem Garten in Frage kommen. Setzen Sie auf Wildsträucher und mehrjährige Stauden, um ihren Garten nachhaltig anzulegen. Bei Nutzpflanzen gibt es mittlerweile ein gutes Angebot an historischen Pflanzen. Aber auch Neuzüchtungen klimaverträglicher Pflanzen gehören mittlerweile zum Sortiment. Hier können Sie einen eigenen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.

Welche Pflanzerde empfiehlt sich?

Verzichten Sie so weit wie möglich auf Torf. Denn unsere Moore sind sehr wichtig, um CO2 zu binden. Dabei ist vor allem auf ein geändertes Gieß- und Düngerverhalten zu achten. Der gärtnerische Fachhandel berät Sie auch hierbei. Guten Humus können Sie im eigenen Komposthaufen selbst herstellen. Hier können Sie Reste im Garten sinnvoll verwerten und die Nährstoffe sozusagen gleich im Garten belassen. Der Komposthaufen ist ein zentraler Bestandteil des klimafreundlichen Gartens und ein eigener Lebensraum für Nashornkäfer und viele andere.

Weitere Tipps rund um das Thema Klimaschutz im Garten bekommen Sie vom 20. bis 29. Januar 2023 auf der Internationalen Grünen Woche.

Thomas Kirsch ist Geschäftsführer des Bundesverbands der Einzelhandelsgärtner (BVE)

Thomas Kirsch ist Geschäftsführer des Bundesverbands der Einzelhandelsgärtner (BVE)

Thomas Kirsch ist Geschäftsführer des Bundesverbands der Einzelhandelsgärtner (BVE) im Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG). Der ist ein Zusammenschluss gartenbaulicher Berufsorganisationen und Verbände in Deutschland und vertritt die Interessen von rund 50.000 Gartenbauunternehmen in Deutschland.

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