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Selbermachen in Sachsen

Wer beim Schlendern durch Sachsen Lust auf einen Kaffee bekommt, ist bei der Kaffeerösterei Reinhardt richtig (Halle 21b/231). Seit 1993 werden bei Reinhardt Kaffeemaschinen verkauft, seit 2013 ist das Unternehmen auch Rösterei. Maik Reinhardt erzählt gern, wie es dazu kam: Da es kaum ein Angebot für Röstmaschinen gab, wollte der Unternehmer aus Burgstädt bei Chemnitz sie ins Sortiment aufnehmen. „Bevor man eine Maschine für etwas verkauft, sollte man verstehen, wie der Prozess funktioniert. Und dafür muss man ihn selbst durchführen“, sagt er.

Eine neue Chance

Röst-Spezialist im Unternehmen ist Sohn Jan, der 2013 aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf als Koch aufgeben musste. Durch den neuen Geschäftszweig entwickelte sich auch für sein Berufsleben eine neue Möglichkeit. Der Rohkaffee für die Rösterei stammt aus 40 Anbauländern, von Australien über Indonesien, Indien bis zu den Galapagosinseln. Reinhardts nutzen nur handgepflückte Ware. Der Stand ist beliebt. Gern schenkt Maik Reinhardt auch einen Eierlikör aus oder verteilt eine Kostprobe seiner Ruby Schokolade von der roten Kakaobohne.

Das Thema „selbst machen“ steht auch auf der Aktionsfläche schräg gegenüber auf dem Programm. „Tschüss Frischhaltefolie – Herstellung von Bienenwachstüchern mit einfachen Mitteln“ heißt der Workshop, den Melanie Hegewald von der Kerzenwerkstatt aus Dresden-Klotzsche anleitet. „Bienenwachstücher kann man für fast alles nutzen, wozu man sonst Frischhaltefolie oder Alufolie nimmt – außer für Fisch und Fleisch“, sagt Melanie Hegewald. Aufgrund ihrer antibakteriellen Eigenschaften eignen sich die formbaren Tücher, um Pausenbrote einzupacken, angefangenes Gemüse im Kühlschrank zu lagern oder Essensreste vom Vortag abzudecken. Sie lassen sich leicht mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel reinigen.

Lokale Produktion schafft Nachhaltigkeit

Die lokale Produktion und die Wiederverwendung schaffen den nachhaltigen Effekt. Bei Bienenwachstüchern aus dem Handel lässt sich schwer nachvollziehen, woher die Tücher stammen und ob die Bienen artgerecht gehalten werden. Die Kerzenwerkstatt aus Dresden-Klotzsche bezieht ihr Bienenwachs von einem regionalen Imker, erzählt Melanie Hegewald. Um die Tücher selbst herzustellen, benötigt man: Einen Stoffrest in beliebiger Größe, Bienenwachs, Backpapier, ein Bügeleisen sowie ein Wasserbad. „Ab 70 Grad wird das Wachs flüssig, aber Achtung, wenn es zu heiß wird, kann es auch brennen“, warnt Melanie Hegewald.

Die Teilnehmerinnen verteilen das erhitzte Wachs gleichmäßig mit einem Pinsel auf dem Stoff. Anschließend legen sie ein Stück Backpapier obendrauf und fahren mit dem Bügelweisen so lange darüber, bis das Wachs in den Stoff eingezogen ist. Jetzt noch kurz abkühlen lassen – fertig ist die alternative Lebensmittelverpackung. Am Samstag findet noch ein Workshop zur künstlerischen Bearbeitung von vulkanischem Gestein statt, und am Sonntag ein letzter Workshop zum Thema: „Arbeiten mit Naturmaterialien – Filzen von Wolle und Bauen mit Holzkästen“ (10 – 18 Uhr, auf der Aktionsfläche in Halle 21b).

Bienenwachstücher selber machen

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