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Vielfalt auf dem Acker

Der Hof Medewege in Schwerin ist schon eher ein Dorf. 17 Betriebe gehören zu dem Demeter-Hof, darunter eine Gärtnerei und eine Imkerei. Es wird Gemüse und Obst angebaut. Eine Bäckerei produziert sowohl frisches als auch haltbares Brot, das bis in Berliner Biomärkte geliefert wird, und die hofeigene Molkerei veredelt euterwarme Milch zu Joghurt oder Käse. Es gibt einen Waldorfkindergarten, ein Hofcafé und ein Kunstatelier.

Die Diversität zeigt sich aber nicht nur im Hofladen, sondern auch auf den landwirtschaftlichen Feldern. Jule Jahn erklärt, was ein Bio-Feld von einem konventionell bewirtschafteten unterscheiden kann: „Da wir keine chemischen Pflanzenschutzmittel verwenden, sieht es vielleicht nicht ganz so ordentlich aus. Hier und da wachsen Beikräuter, es gibt Blühstreifen für Insekten“, sagt sie. „Außerdem arbeiten wir mit weiten Fruchtfolgen, das heißt, es vergehen mehrere Jahre, bis wir die gleiche Getreidesorte wieder anpflanzen“, ergänzt Levin Jahn. „So können sich mögliche pflanzenspezifische Schädlinge anders als bei Monokulturen nicht ungehindert verbreiten.“ Wer Bio-Lebensmittel kauft, der nimmt also nicht nur weniger Schadstoffe zu sich, sondern tut auch etwas für mehr Artenvielfalt und gegen den Klimawandel, unterstreichen die Aussteller.

So geht Bio

Der Hof Medewege ist einer von 240 Demonstrationsbetrieben Ökologischer Landbau. Einige präsentieren sich abwechselnd am Stand des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) in Halle 22a mit ihren Produkten und beantworten Fragen der Besucherinnen und Besucher. Sie sind es gewöhnt, über ihre Arbeit zu sprechen, denn auf ihren Höfen bieten sie regelmäßige Führungen an, zum Beispiel für Kolleginnen und Kollegen, die erwägen auf Bio-Anbau umzustellen. Der Messe-Auftritt des BÖL hat aber noch andere interessante Informationsstände zu bieten. Zum Beispiel testet das Projekt ReformBIO natürliche Süßungsmittel in Keksen, um den Zuckergehalt zu reduzieren. Auch das Netzwerk der Bio-Städte ist vertreten, die sich unter anderem für mehr Biolebensmittel in öffentlichen Kantinen einsetzen. Auch Berlin gehört dazu.

Wachmacher mit positiven Auswirkungen

Aus der deutschen Hauptstadt kommt auch das Startup Curu Coffee (Halle 22). Gründerin Abigail Baumhardt war schockiert, als sie sich zum ersten Mal mit den Lieferketten von Kaffee aus Brasilien auseinandersetzte. Statt weiterhin den Anbau von Monokulturen zu fördern, arbeitet ihr 2021 gegründetes Unternehmen mit Kleinbauern zusammen, die Kaffeepflanzen unter einheimischen Bäumen anbauen. „Auf diese Weise bieten die Plantagen vielen Tieren einen Lebensraum und auch die Bodenqualität verbessert sich merklich. Die Erde kann mehr Wasser und CO2 speichern“, sagt sie. Indem die Gründerin die Abkehr von der Monokultur unterstützt, gibt sie Kaffeekonsumenten die Gelegenheiten, mit ihrem Kauf Gutes zu tun. Geröstet werden die Bohnen in Berlin in zwei unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.

Natürlich ist die Bio-Halle nicht der einzige Ort auf der Grünen Woche, in dem Bio genossen werden kann. Nebenan in der Brandenburg-Halle ist ein großer Teil der Aussteller ebenfalls bio-zertifiziert. In anderen Länder-Hallen können die Gäste ebenfalls ökologisch produzierte Lebensmittel entdecken und sich über nachhaltige Landwirtschaft informieren.

Bio Hof medewegge

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