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Bittere Bohne – süßes Vergnügen?

Viele Hände – wenige Gewinner

5,5 Millionen Menschen bauen weltweit Kakao an; 95 Prozent davon sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Ihnen stehen wenige, vornehmlich große internationale Unternehmen gegenüber. Die Kakaobäuerinnen und Kakaobauern haben somit eine schwache Verhandlungsposition und kaum Möglichkeiten, die Preise zu beeinflussen. Oft bestimmt Armut ihr Leben. Es ist eine der Hauptherausforderungen im Sektor, die es zu überwinden gilt, um auch Kinderarbeit und Entwaldung zu stoppen. So erwirtschaften beispielsweise im Hauptanbauland, der Côte d’Ivoire, fast 90 Prozent der Haushalte kein existenzsicherndes Einkommen, mit dem sie sich Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung, Wohnen, Bildung und Gesundheitsversorgung leisten können.

Eine Kakaobohne in Nahaufnahme

Wie der Wald verschwindet

Kakaoanbau ist eine der Hauptursachen für die großflächige Zerstörung von Waldgebieten in Côte d’Ivoire und Ghana, den beiden Hauptanbaugebieten. So hat Côte d’Ivoire seit 1990 über 90 Prozent der damaligen Waldfläche verloren. Ein großer Teil davon ist auf den Kakaoanbau zurückzuführen. Ausgelaugte Böden und mangelhafte Anbaupraktiken lassen Erträge weiter sinken. Trotzdem ist Kakao nach wie vor eine wichtige Einkommensquelle, die sich viele erschließen möchten. So werden bisher bewaldete Flächen gerodet und neue Kakaobäume gepflanzt.

EU-Gesetz zu entwaldungsfreien Lieferketten

Die EU wird künftig Unternehmen dazu verpflichten sicherzustellen, dass in der EU konsumierte Agrarrohstoffe, darunter Kakao und Schokolade, im Produktionsland nicht zu Entwaldung oder Waldschädigung geführt haben. Dafür müssen Unternehmen den Produktionsort des Kakaos angeben und Sorgfaltspflichten erfüllen – das gleiche Prinzip wie beim deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Das BMZ unterstützt Partnerländer wie Côte d’Ivoire, Brasilien, Kolumbien, Ecuador und Indonesien sowie Unternehmen bei der Umsetzung entwaldungsfreier Lieferketten für Agrarrohstoffe. Dazu fördert das BMZ Rückverfolgbarkeitssysteme für transparente Agrarlieferketten und unterstützt Landrechte für lokale, indigene Gemeinschaften.

Blick auf einen Regenwald

Strategien für bessere Einkommen und Waldschutz

Das BMZ setzt sich gemeinsam mit seinen Partnerländern für einen nachhaltigen Kakaosektor ein. So erhalten Bäuerinnen und Bauern beispielsweise über Projekte Schulungen zu nachhaltigen und klimaangepassten Anbaumethoden sowie betriebswirtschaftliche Trainings. Auch die Diversifizierung der Einkommen durch den Anbau von Obst und Gemüse wird unterstützt. Über die Förderung von Agroforstsystemen und ein satellitengestütztes Waldmonitoring in der Côte d’Ivoire wird der Entwaldung und dem Klimawandel durch den Kakaoanbau entgegengewirkt. Frauen haben bei der wirtschaftlichen Förderung eine Schlüsselrolle und werden in den Projekten besonders berücksichtigt. Doch vor allem spielen die Unternehmen sowie die internationale Preis- und Marktpolitik eine entscheidende Rolle. Nur durch die Zahlung von fairen Preisen können Bäuerinnen und Bauern einen nachhaltigen Kakaoanbau praktizieren. Erfahren Sie mehr am Stand des BMZ in Halle 7.2c. bei der Internationalen Grünen Woche 2024 oder auf der BMZ-Website: Beispiel Côte d’Ivoire - Mehr Einkommen und ausgewogenere Ernährung für Kakaobauern in Westafrika

Arbeiterinnen im Wald

Klimawandel hautnah

Die Folgen des Klimawandels sind mittlerweile auch in Deutschland zu erleben. Noch sind es nur einzelne Hitzetage und Unwetter. Anders ist die Situation in vielen Ländern der Welt: Hier hat der Klimawandel bereits extreme Schäden angerichtet und Lebensgrundlagen zerstört. Er hat schwerwiegende Folgen für die Menschen und die Umwelt besonders in Entwicklungsländern. Wenn es uns gelingt, die Erderwärmung so schnell wie möglich zu beschränken und uns weltweit an die klimatischen Veränderungen anzupassen, können wir unkontrollierbare Folgen für unseren Planeten verhindern und gleichzeitig neue Entwicklungschancen schaffen. Das BMZ unterstützt seine Partnerländer dabei, den Herausforderungen des Klimawandels erfolgreich zu begegnen.

Per 360 Grad-Film nach Madagaskar

Die Besucherinnen und Besuchern der Grünen Woche können die dramatischen Folgen des Klimawandels am eigenen Körper im immersiven Klima-Globus des BMZ erfahren: Ein 360 Grad-Film bringt sie nach Madagaskar, einem vom Klimawandel besonders stark betroffenen Land. Sie sehen und hören dabei nicht nur, wie die Einwohnerinnen und Einwohner unter dem Klimawandel leiden, sondern spüren auch selbst die Hitze und den Wind, riechen den trockenen Boden und das Vieh. Alle diese Sinneseindrücke erzeugt ein sogenannter „Klimaturm“ in der Mitte des Globus. Über ihn werden Hitze, Gerüche und Luft-Effekte ausgespielt.

Eine Frau und ein Mann sitzen an einem Tisch.

© GIZ/Thomas Koehler/photothek

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