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Gin meets Stollen

Die Grüne Woche bringt nicht nur Lebensmittelproduzenten mit ihren Kundinnen und Kunden zusammen. Häufig entstehen auch Kooperationen zwischen Ausstellern, die sich sonst nicht so leicht kennenlernen würden. Das zeigt ein Beispiel aus Mecklenburg-Vorpommern. Eine experimentierfreudige Bäckerei und eine Gin-Destillerie haben gemeinsam einen Stollen kreiert, den Gäste auf der Messe probieren können.

Zugegeben, die Stollenzeit ist gerade vorbei. Den Gin-Stollen von Bäcker Hannes Behrens aus Plau am See sollte sich dennoch niemand entgehen lassen. Denn die Idee zu dem Gebäck entstand vor einem Jahr auf der Grünen Woche in der Länder-Halle von Mecklenburg-Vorpommern (MV).

Mut zum Experiment

„Der Geschmack des Sloe Gins erinnerte mich in seiner Würzigkeit an Weihnachten“, meint Hannes Behrens. Er probierte ihn bei seinen Standnachbarn von Elephant Gin. Im Spätsommer, als er das Weihnachtssortiment der Bäckerei vorbereitete, nahm er den Kontakt wieder auf. Er legte Rosinen in den Sloe Gin ein und begann mit der Arbeit an einem Gin-Stollen, den er unter anderem auf Weihnachtsmärkten verkaufte.

Anlässlich der Grünen Woche hat der Bäcker schon häufiger mit dem Weihnachtskuchen experimentiert. Im Auftrag von Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus kreierte er einen veganen Stollen als Geschenk für Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Gin mit Herz

In einem großen Glasgefäß am Stand von Elephant Gin gegenüber der Bäckerei leuchtet rötlich der mit Schlehen zubereitete Sloe Gin, die namens- und geschmackgebende Zutat des Stollens. Barkeeper verwenden das hochprozentige Destillat gerne für die Herstellung von Cocktails. Geschmückt sind die Flaschen mit bunten Glasperlen-Bändern, die Massai-Frauen in Kenia gefertigt haben. Ein Teil des Gewinns geht an afrikanische Elefantenschutzprojekte.

Vor zehn Jahren gründeten Tessa und Robin Gerlach das Unternehmen, ein Herzensprojekt für die Afrika-Fans. In ihrem Produktionsstandort in Wittenburg bieten sie auch Führungen durch die Destillerie und personalisierte Flaschen an.

„Neben den charakteristischen Gewürzen und Wacholderbeeren sind Äpfel eine wichtige Zutat“, erklärt Veranstaltungsleiter Dennis Fittko. „Diese beziehen wir direkt von benachbarten Plantagen. So halten wir die Wege kurz.“ Ein interessanter Kooperationspartner auf der Grünen Woche könnten für ihn Brauereien aus MV sein. Denn der bei der Herstellung von alkoholfreiem Bier zurückbleibende Alkohol könnte in der Gin-Herstellung zum Einsatz kommen.

Hannes Behrens arbeitete bereits im vergangenen Jahr mit der Braumanufaktur Ludwigslust zusammen und stellte ein Treberbrot her. Er knetet bereits sein nächstes Kooperationsprojekt: Für den Fischstand Seeperle backt er tiefgrüne Algenbrötchen.

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