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Grüne Berufe – naturverbunden, vielseitig, solide

Die Personalagentur AgroBrain, das Karriereportal der „Agrarzeitung“, verfügt derzeit über eine Datenbank mit rund 3.500 Jobsuchenden. Seit mehr als elf Jahren vermittelt die Jobbörse freie Stellen für Fachkräfte im Vertrieb von Futtermitteln oder im Pflanzenbau, Referenten im politischen Agrarbereich, Betriebsleiter, Geschäftsführer, Labormitarbeiter sowie Landmaschinenmechatroniker. AgroBrain deckt somit sämtliche Berufe im vor- und nachgelagerten Gewerbe der Agrarbranche ab.

Brigitte Schwalen arbeitet seit drei Jahren für AgroBrain in der Rolle als Headhunterin. In dieser Funktion sucht sie Mitarbeiter für Arbeitsplätze in verschiedenen Ländern Europas. Mit einer beeindruckenden Trefferquote von etwa 75 Prozent hat sich die ehemalige Vorstandssekretärin und Marketingspezialistin mittlerweile profiliert. Sie selbst lebt ebenfalls in einem landwirtschaftlichen Betrieb.

„Ich kann mich sehr gut in die Arbeitgeber hineinversetzen und verstehe, welches Know-how ein Bewerber mitbringen sollte.“

Headhunterin Brigitte Schwalen

Headhunterin Brigitte Schwalen verhilft Agrarprofis zum Traumjob, Copyright: agrobrain_Vereinigte Saatzuchten

Brigitte Schwalen war beispielsweise fest davon überzeugt, dass Friedrich Brinkmann genau der passende Vertriebsmitarbeiter für den belgischen Saatgutzüchter SESVanderHave ist. Mit einer landwirtschaftlichen Lehre im Hintergrund hat der 27-Jährige Agrarwissenschaften studiert und sich auf den Bereich des Agribusiness spezialisiert. Darüber hinaus bringt er umfassende unternehmerische und landwirtschaftliche Kenntnisse mit, die ihn für diese Position qualifizieren.

„Meine Aufgaben bestehen aus einem Mix aus Büroarbeit und Betreuung der Landwirte vor Ort. Ich berate sie, welche Zuckerrübensorten für sie geeignet sind, oder suche eine Lösung für die Optimierung ihres Zuckerrübenanbaus. Insgesamt betreue ich etwa 1500 Kunden in einem Umkreis von rund 200 Kilometern“, erzählt Friedrich Brinkmann, der seit zwei Jahren für das Unternehmen tätig ist.

Am Abend und an den Wochenenden unterstützt der Vertriebsmitarbeiter seine Eltern auf dem landwirtschaftlichen Betrieb. Während der Erntezeit nimmt er sich Urlaub. Friedrich Brinkmann schätzt seine abwechslungsreiche und kommunikative Tätigkeit sehr.

„Man muss zwar zeitlich sehr flexibel sein, aber dafür bin ich viel in der Natur und kann meinem Interesse an Pflanzen und Böden nachkommen.“

Irgendwann möchte er den elterlichen Betrieb als Haupterwerb zu übernehmen. „Aber die politische Lage ist so unsicher für die Landwirte in Deutschland, dass ich froh bin, mir mit dem Außendienstjob ein zweites Standbein aufgebaut zu haben.“

Friedrich Brinkmann Vertriebsleiter

Friedrich Brinkmann Vertriebsmitarbeiter für den belgischen Saatgutzüchter SESVanderHave, Copyright: agrobrain_Vereinigte Saatzuchten

Sinnvoller Beruf mit vielfältigen Aufgaben –aufrichtig und solide

Lena Schlößer brachte Brigitte Schwalen eine Vertriebsposition im Agrar-Team von Emiko nahe – einem Unternehmen, das Produkte mit effektiven Mikroorganismen entwickelt und vertreibt. Diese finden Anwendung in den Bereichen Gesundheit, Haushalt, Garten und Landwirtschaft.

„Effektive Mikroorganismen stammen aus der Natur und befähigen sie, wieder das zu tun, worin sie so beeindruckend gut ist. So werden effektive Mikroorganismen gezielt im Produktionskreislauf in der Landwirtschaft genutzt, um zum Beispiel ein gesundes Bodenleben zu fördern oder Bodenprozesse, die ins Ungleichgewicht geraten sind, zu stabilisieren“, so die Agrarwissenschaftlerin und Pflanzenbauexpertin. Die 27-Jährige absolvierte ihr Studium an der Universität Bonn mit dem Bachelor und Master.

Unabhängig, ob Biobetrieb oder konventioneller Hof – die regenerative Landwirtschaft in Deutschland gewinne immer mehr an Bedeutung. Dies betont die Vertrieblerin, die im Namen ihres Unternehmens auch Veranstaltungen wie Feldtage koordiniert, Kampagnen konzipiert und Studien aufbereitet.

„Das ernsthafte Interesse an nachhaltigen Lösungsansätzen in der Landwirtschaft nimmt immer mehr zu“, sagt Lena Schlößer. „Ich wollte gerne etwas Sinnvolles tun, womit ich die landwirtschaftlichen Betriebe unterstützen kann.“

Nicht nur die vielfältigen Aufgaben machen ihr Spaß, sondern auch die Ehrlichkeit und Bodenständigkeit ihres beruflichen Umfelds.

„Ich bin nah an der Landwirtschaft und erlebe mit, was sie bewegt und wo die Herausforderungen liegen. Dadurch erkenne ich, wie man die Branche unterstützen und etwas für die nachfolgende Generation tun kann.“

Lena Schlößer auf der Weise bei der Arbeit

Lena Schlößer Vertriebsposition im Agrar-Team von Emiko, Copyright: agrobrain_Vereinigte Saatzuchten

Agrarsektor zeigt facettenreiches Spannungsfeld

Dr. Christoph Hauser ist Agrarwissenschaftler und promovierter Pflanzenzüchter. Nach einer 25-jährigen Tätigkeit als Geschäftsführer eines Saatgutunternehmens schlug Brigitte Schwalen ihm einen Wechsel zur Vereinigten Saatzuchten Genossenschaft vor.

„Mich reizt die Aufgabe, die Genossenschaft auf die Zukunft vorzubereiten, die strategische Unternehmensentwicklung national und international neu auszurichten und das traditionelle Geschäft zu stärken, effizienter und profitabler zu gestalten“, erklärt der geschäftsführende Vorstand der Vereinigte Saatzuchten eG.

Der 59-Jährige hat das Ziel, das herkömmliche Handelsgeschäft mit Saatgut durch die Integration in den Energiesektor zu erweitern, um auf diese Weise ein Zusatzgeschäft zu entwickeln. „Landwirtschaftliche Betriebe haben neben ihrer klassischen Produktion von Kulturpflanzen, Milch oder Fleisch vielfach ein weiteres Standbein aufgebaut wie den Verkauf ihrer Produkte in einem Hofladen oder die Produktion von Energie. Letzteres schwebt mir mit erneuerbarer Energie vor.“ Die Agrarbranche bietet eine Umgebung, in der Abwechslung ein lebenslanges Versprechen ist.

„Ob im Pflanzenbau, in der Fleischproduktion, der Mitarbeiterführung oder der Auseinandersetzung mit politischen Regularien, die Branche bietet ein facettenreiches Spannungsfeld“, erklärt Dr. Hauser.

„Durch die Komplexität und die vielen unsicheren Komponenten, die die Landwirtschaft beeinflussen, wie etwa der Klimawandel, entstehen immer neue Berufsbilder. Ein Beispiel sind die Pflanzentechnologen. Sie beschäftigen sich mit der Züchtung und Verbesserung von Kulturpflanzen. Dazu planen sie Feldversuche und Untersuchungsreihen, führen diese durch und dokumentieren Arbeitsschritte und Ergebnisse am PC. Der Beruf trägt wesentlich zum Züchtungsfortschritt und zur Leistungssteigerung unserer regionalen Kulturpflanzen bei und stärkt dadurch die Landwirtschaft“, erläutert er. „Wenn ich im Pensionsalter bin, möchte ich Bauer werden. Mit der Natur zu arbeiten und gleichzeitig betriebswirtschaftliche Systeme zu steuern, das ist meine Leidenschaft."

Christoph Hauser Geschäftsführer Vereinigten Saatzuchten Genossenschaft

Dr. Christoph Hauser Geschäftsführer Vereinigten Saatzuchten Genossenschaft, Copyright: agrobrain_Vereinigte Saatzuchten

Diesen Artikel und weitere Informationen zum Thema „Grüne Berufe“ finden Sie auf der Website und im Magazin Stadt.Land.Wissen unseres Kooperationspartners Forum Moderne Landwirtschaft unter www.moderne-landwirtschaft.de.

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