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„Käse ist meine Leidenschaft“

Seit 25 Jahren bringt Roswitha Boppeler als Ausstellerin in der Bayern-Halle Allgäuer Käsespezialitäten nach Berlin. Zahlreiche Landwirtschaftsminister und ausländische Delegationen hat die sympathische Frau im Dirndl bereits an ihrem Stand willkommen geheißen. Die renommierte Käse-Sommelière beobachtet: Der Trend geht zu herzhaften Sorten. Im Interview gibt sie Tipps für den richtigen Verzehr und erklärt, welche Zutaten ein guter Käse braucht.

Frau Boppeler, herzlichen Glückwunsch zum 25. Messejubiläum. Welche Bedeutung hat die Grüne Woche für Sie?

Berlin und die Grüne Woche sind in meinem Jahreskalender ein Highlight. Man ist danach zwar fix und fertig, aber wenn die Vorbereitungen laufen, freut man sich so richtig. Mein Highlight sind die treuen Kunden, die gezielt zu uns an den Stand kommen. Die Gespräche sind einfach das, was mich fasziniert, dazu die Musik und die gute Stimmung in der Bayern-Halle.

Interessieren sich Verbraucher heute mehr dafür, wo die Lebensmittel herkommen?

Auf jeden Fall. Viele fragen danach, wie der Käse hergestellt und die Tiere gehalten werden. Da ist es wichtig, die einzelnen Bauern und Käsereien zu kennen. Die Bio-Schaukäserei in Wiggensbach, die ich hier vertrete, ist ein relativ kleiner Betrieb. 20 Bauern liefern ihre Heumilch. Diese Qualität schmeckt man, denn ein guter Rohstoff ist die Grundvoraussetzung für einen guten Käse. Da ist auch der Bauer mit der Tierhaltung gefragt. Das Allgäu ist ja bekannt für die guten Kräuter und Gräser, die die Kühe bei uns zu fressen bekommen. Dann braucht man natürlich einen guten Käser, der das ganze gut verkäst, und eine gute Lagerung.

Was sind Ihre Bestseller?

Früher wurden eher die milden Sorten gekauft. Mittlerweile haben wir einen eindeutigen Trend zu mehr würzigen Varianten, also zu lang gereiften Käsesorten wie dem Bergkäse als milde Variante mit sechs Monaten bis zwei Jahre. Auch unser Hornkäse aus Bio-Heumilch von behornten Kühen ist ein echter Klassiker. Der „Rote Cassanova“ ist auch sehr beliebt. In diesem Jahr empfehle ich den „Glücksmomente kräftig“. Wer es lieber mild mag, kann die „Gute Laune“ mit Kräutern oder den „Urigen Allgäuer“ probieren.

Sie sind ausgebildete Käse-Sommelière. Welche Tipps geben Sie den Kundinnen und Kunden auf den Weg?

Käse ist meine Leidenschaft, da kenne ich mich aus. 2010 habe ich meine Ausbildung absolviert. Die gab es damals nur in Österreich. Das hat mich damals schon gestört. Ich habe dann initiiert, dass wir seit 2012 auch in Deutschland Käse-Sommeliers ausbilden. Als Referentin habe ich mehr als 15 Kurse begleitet. Ein Käse muss immer temperiert sein. Viele verzehren ihn ja direkt aus dem Kühlschrank. Bei Frischkäse ist das okay, aber langgereifte Käsesorten oder Weinkäse sollten mindestens eine Stunde vorher aus der Kühlung genommen werden. Dann haben sie das volle Aroma. Käse braucht Herzenswärme, das ist ganz wichtig.

Frau Boppeler und die anderen Aussteller der Bayern-Halle können Besucherinnen und Besucher in Halle 22b entdecken.

Käseexpertin Roswitha Boppeler

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